Freitag, 26. Dezember 2014










Ich werde den Anfang nie vergessen. 
      "SIE"
Zum ersten Mal sie.  
Es war in einem Zug gewesen. 
Zu einer Zeit als ich noch ein respekatables Mitglied der Gesellschaft war. 
Anwalt oder so, ich kann mich kaum erinnern. 
So haben die Ereignisse der letzten Monate alles was vorher war überlagert. 
Weggespült. 
Es kommt mir vor wie ein anderes Leben.
Ja, in einem Zug. Zurück nach Düsseldorf von ich weiß nicht mehr wo. Ich hatte in einem Abteil gesessen und aus dem Fenster gestarrt. Mein Leben war an einer Stelle angekommen, von der aus ich nicht mehr weiter wußte. Ich war ziellos. Mein Job langweilte mich. Ewig die gleichen Streitereien. Der Hassel um Karriere und Geld, die ewig gleichen Gespräche. Ich wollte das alles nicht mehr. Aber was dann, ich hatte keine Ahnung. Ich hatte in letzter Zeit immer wieder darüber nachgedacht, mein Leben einer einzigen Sache zu widmen, zu weilen möglichst. Einer höheren Sache. Aber welcher ? Für die Bundeswehr zu alt, für ein Kloster nicht gläubig genug. Für Kinder fehlte mir die passende Mutter. In diesem Moment trat sie in das Abteil. Ich wußte natürlich noch nicht, dass sie diese Weihe meines Lebens war, die Erfüllung der Suche. Ich hatte keine Ahnung.
Ich war natürlich sofort von ihr fasziniert. Wer wäre das nicht gewesen. Ein Bild von einer Frau. Groß, lange lockige Haare, die ihr weit über die Schulter fielen. Sie trug einen engen schwarzen Rock und eine schwarze Seidenbluse.  Dazu eine kurze Pelzjacke in dem  gleichen Schwarz wie die High Heels. 
Eine atemberaubende Erscheinung. Am beeindruckendste war aber die Präsenz dieser Frau. Sie trat in das Abteil und schien es mit Aura komplett auszufüllen. Ich konnte nicht anders als sie anzustarren, so wie ich häufiger Frauen anstarrte, so dass es fast schon peinlich war. Von ihr konnte ich den Blick nicht abwenden. Sie schien es zu bemerken und richtete den Blick auf mich. Zum ersten Mal der Anblick Ihrer Augen. Es war genau dieses herrisch-arrogante im Blick, das mich bei Frauen immer so fasziniert hatte. Sie hob ihre Brauen um den Bruchteil eines Millimeters als sie meinen Blick bemerkte. Missbilligend. Sofort schlug ich die Augen nieder. Erwischt. Ich fühlte mich wie ein Schuljunge, der dabei ertappt wird, wie er in der Mädchenumkleide spioniert. Ich merkte, dass ich rot wurde.


Erst jetzt sah ich, dass sie nicht alleine war. Sie hatte noch einen Mann im Schlepptau, der einen riesigen Koffer hinter sich herschleppte. Die Frau setzte sich auf einen freien Platz mir schräg gegenüber. Dann richtete sie den Blick auf den Mann mit dem Koffer.

“Na was ist, leg den Koffer in die Ablage. Dann kannst Du verschwinden.”

Seltsame Ansprache. Der Typ tat wie geheißen und wuchtete das augenscheinlich schwere Gepäckstück in die Ablage. Die Frau beachtete ihn nicht mehr. Sie hatte eine Zeitschrift aus ihrer Handtasche gezogen und las darin.

“Vielen Dank Mylady, auf Wiedersehen und gute Reise.”

Der Typ verschwand. Sie würdigte ihn keines Blickes. Was war das ?

Wieder mußte ich die Frau anstarren, konnte meinen Blick nicht von ihr wenden. Sie strahlte etwas Hoheitsvolles aus. So müssen in früheren Jahrhunderten die Adligen auf die Landbauern gewirkt haben. Menschen höherer Ordnung, zum Herrschen bestimmt.

Plötzlich sah sie auf und schaute mir direkt in die Augen. Ihr Blick drang in mich ein, schien mit bis in die Seele zu schauen. Ich konnte den Blick nicht von ihr wenden. Ein spöttisches Lächeln kräuselte ihre dunkelroten Lippen. Dann wandte sie sich wieder ihrer Zeitschrift zu.

So verlief der Rest der Fahrt schweigend. Ich dachte darüber nach, dass diese Göttin am Ende der Fahrt wieder aus meinem Leben verschwinden würde, dass ich das nicht wollte, dass ich mehr von ihr wissen wollte.

Nicht lange danach war es soweit. Düsseldorf-Hauptbahnhof. Der Zug rollte ein. Die Reisenden standen auf, räumten ihre Sachen zusammen. Auch sie stand auf, machte aber keine Anstalten nach dem Koffer zu greifen. Stattdessen dreht sie sich nach mir um.

“Na, was ist? Soll ich das schwere Ding etwa selbst da runter holen?”
“Nein natürlich nicht, ich helfe Ihnen gerne.”

Die ersten Sätze die wir wechselten und doch war es schon wie später dann so häufig. Sie befahl und ich versuchte zu gut wie möglich zu folgen.

Ich zerrte den schweren Koffer aus dem Gepäckfach. Sie beachtete mich nicht weiter, sondern war schon auf dem Gang in Richtung der Tür unterwegs. Ich hastete ihr nach. Nach draußen, über den Bahnsteig und die Treppe hinunter. Sie schien selbstverständlich davon auszugehen, dass ich ihr folgte. Das Stakkato der hohen Absätze auf dem Pflaster war wie Musik. Im Gehen von hinten konnte ich sehen, dass sie eine ausgesprochen sportliche Figur hatte. Ihr Gang war ebenso kraftvoll wie elegant. An mir zerrte der schwere Koffer. Ich schwitzte.

Sie steuerte den Oberbilker Ausgang an. Dort stand eine dunkle Limousine, die auf sie zu warten schien. Als sie sich dem Wagen näherte, sprang der Fahrer heraus zog die Mütze vom Kopf und riss ihr die hintere Tür auf. Sie setzte sich, ohne von ihm Notiz zu nehmen. Er schloss sorgfältig die Türe und wandte sich dann mir zu.

“Legen Sie den Koffer in den Kofferraum und warten Sie dann ob Mylady noch einmal das Wort an Sie richten will.”

Das Wort an mich richten? Was für eine Frau war das? Ich tat wie geheißen und schloss den Kofferraum. Unschlüssig stand ich neben dem Auto. Das Seitenfenster surrte herunter und ein Stückchen weißes Papier  fiel heraus. Sofort schloss sich das Fenster wieder und der Wagen fuhr an. Sie war fort.

Ich trat einen Schritt vor und nahm das weiße Papier auf. Eine Visitenkarte, ein Name, eine Adresse.  Darauf ein handschriftlicher Zusatz “Heute 20:00 Uhr”. 

Natürlich war ich zu der angegeben Zeit dort. Eine herrschaftliche Villa in einem noblen Vorort. Mit schwitzenden Händen und klopfendem Herzen läutete ich. Nach wenigen Augenblicken öffnete sich die Tür. Ein junges Mädchen in Dienstmädchenuniform stand vor mir.
“Sind Sie der Mann aus dem Zug?”

Ich nickte wortlos.

“Treten Sie ein, Sie werden erwartet.”

Ich betrat das Haus und fand mich in einer imposanten Eingangshalle wieder.

“Folgen Sie mir. Mylady wartet nicht gerne.”

Das Mädchen ging voraus. Wir betraten einen großen Raum, durch lange Vorhänge in ein Halbdunkel getaucht. Meine Augen brauchten einen Moment, sich an das schummerige Licht zu gewöhnen. Dann sah ich sie. Sie sass in einem tiefen Sessel. Sie trug einen schwarzen Morgenmantel aus Seide, der ihre aufregende Figur betonte.
“Da bist Du ja endlich, mein kleiner Spanner. Wie heißt Du denn überhaupt ? Ach egal wie Du heißt, ich nenne Dich einfach Frank. Dann muss ich mich nicht groß umgewöhnen.”

Ich ließ das unkommentiert. Mein Mund war trocken, mir viel sowieso nicht ein, was ich sagen sollte.
“Weißt Du, warum Du hier bist?”
“Nein…”
“Nein, was ?”
“Nein, äh …. Mylady”
“Ok, das scheinst Du ja schon mitbekommen zu haben. Ich bin für Dich entweder Mylady oder –besser noch – Herrin. Verstanden?”
“Ja,  … Herrin.”
“Nun Frank, Du bist hier, weil Du mir dienen willst. Weißt Du, was das ist, einer Herrin zu dienen?”
“Ich, äähh ich bin nicht sicher, was ….”
“Merk, Dir eines Frank” Die bisher freundliche Stimme gewann deutlich an Schärfe. “Wenn ich Dich etwas frage, solltest Du mit einem “Ja, Herrin” oder “Nein, Herrin” auskommen. Wobei das “Ja, Herrin” überwiegen wird. Ich habe weder Zeit noch Lust, Deinem Gestammel zu folgen. Also noch einmal: Weißt Du, was das ist, einer Herrin zu dienen?”
“Nein, Herrin.”
“Gut, das kann ich Dir zeigen. Pass auf.”
Sie wandte sich an das Mädchen, das bis jetzt reglos mit gesenktem Blick neben mir gestanden hatte.
“Kleines, dient mir. Los Kleines, zeig ihm was ich mit dienen meine. Lutsch seinen Schwanz.”
Ohne zu zögern ging das Mädchen vor mir in die Knie und machte Anstalten meine Hose aufzumachen.
Ich wollte sie daran hindern, aber ein scharfes Kommando der Herrin hielt mich zurück.
“Untersteh Dich, meine Befehle zu missachten. Finger weg.”
Ich ließ es geschehen. Das Mädchen öffnete den Reisverschluss, griff in die Hose und holte meinen schon halbsteifen Schwanz heraus. Ohne zu zögern nahm sie ihn in den Mund und begann sofort daran zu saugen. Sie verstand was sie tat. Das Gefühl war fantastisch. In wenigen Sekunden war mein Glied steinhart. 
Die Frau auf dem Sofa verfolgte den Vorgang wortlos. Doch es schien ihr zu gefallen. Ich sah, wie sie unter der schwarzen Seide kaum merklich ihre Beine aneinander rieb. Eine halbe Minute ließ sie uns gewähren. Als ich leise zu stöhnen begann, beendete sie es.
“Das reicht, Du sollst es ihm nicht machen Kleines. Sondern nur zeigen was dienen heißt … unter anderem. Zeig ihm mal Deinen Hintern.”
Das Mädchen entließ meinen Schwanz aus ihrem warmen feuchten Mund wieder in die kalte Wirklichkeit.
Sie stand auf und blickte wieder verschämt zu Boden.
“Kleines schämt sich, aber nicht, weil sie Dir ihren Hintern zeigen soll, sondern weil sie so unartig war, dass ich sie bestrafen mußte. Stimmts Kleines?”
Das Mädchen nickte kaum merklich, den Blick immer noch auf den Boden gerichtet.
“Also los Kleines, jetzt zier Dich nicht sonst spürst Du wieder die Gerte. Zeig es ihm.”
Das Mädchen drehte mir den Rücken zu, spreizte die Beine, zog den kurzen Rock ihres Zofenkostüms nach oben und beugte sich dann vor, so weit es ging. Unter dem Rock war sie nackt. Die zarte Haut ihres Hinterns war mit roten Striemen überzogen. Sie mußte vor kurzem mit einer Gerte geschlagen worden sein und das nicht zu knapp.
“Fass die Striemen ruhig an. Das ist keine Schminke sondern echt.”
Die Stimme der Herrin war dunkler geworden, heiser.
Ich blickte zu dem Sessel. Ihre rechte Hand war jetzt zwischen den Beinen verschwunden. Offensichtlich erregte sie der Anblick. Der Mann mit heruntergelassener Hose und steifem Schwanz, der drauf und dran war, ihrer höllischen Faszination zu verfallen. Das Mädchen, das ihm schamlos ihren geschlagenen Hintern entgegenstreckte, den kein Zweifel, die Herrin selbst so gezeichnet hatte.
Meine Finger fuhren über die Striemen auf der weichen Haut. Als rote Schwellungen hoben sie sich von dem makellosen Weiß des Pos deutlich ab.
Auch mich erregte dieses Bild. Gleichzeitig machte es mir Angst.Ein dunkler Klumpen Angst in meinem Bauch. Mir war klar, genauso wie sie dieses Mädchen erbarmungslos geschlagen hatte, würde sie auch mich schlagen.
“Liebst Du Deine Herrin, Kleines?”
“Ja, liebe Herrin.” Die Stimme nur ein Hauch, kaum hörbar.
“Dann komm her und zeig es mir.”
Das Mädchen ging wieder auf die Knie. Kroch auf allen Vieren auf die Frau zu, deren Eigentum sie so offensichtlich war. Die Herrin hielt ihr wortlos einen Finger hin und das Mädchen begann daran zu lutschen.
“Komm Kleines, komm. Zeige Deiner Herrin Deine Liebe.”
Die rothaarige Frau rutschte nach vorne in dem Sessel. Sie öffnete die Beine und der Kopf von Kleines verschwand dazwischen. Ihre rhythmischen Kopfbewegungen verrieten, dass sie die Scham ihrer Herrin leckte. Die Herrin seufzte zufrieden.
“Ah, das tut gut. Mach da weiter, ja da.”
Die Frau blickte auf, schaute mir direkt in die Augen. Es war eine Demonstration natürlich. Sie wollte mir zeigen, was sie unter Gehorsam verstand, unter Hingabe, sie wollte mir meine Zukunft zeigen.
“Gefällt Dir das Frank? Möchtest Du mit Deiner Zunge da sein, wo jetzt Kleines ist?”
“Ja Herrin.”
“Ich sehe es, es ist unübersehbar.”
Sie lachte. Mein Schwanz war während sie mit mir sprach wieder hart geworden. Das war eine Erfahrung, die ich später immer wieder machen sollte. Um mich zu erregen, reichte schon der Klang ihrer Stimme. Diese leicht kehlige Stimme. Angst und Erregung löste sie in mir aus. Angst weil ich nie wußte, in welcher Stimmung ich sie antraf. Manachmal genügten Kleinigkeiten um sie in Wut zu versetzen und in ihrer Wut war sie unberechenbar. Erregung, weil sie mit wenigen Worten mich so scharf machen konnte wie noch nie eine Frau zuvor.
Zurück zu diesem ersten Abend:  Die Herrin schien mich jetzt völlig vergessen zu haben. Sie gab sich ganz den Liebkosungen der Zunge von Kleines hin. Während es bei mir eine Pflichtübung gewesen war, leckte sie die Herrin mit Inbrunst und Hingabe. Ja, es schien ihr selbst Lust zu bereiten, ihrer Herrin diese Lust zu schenken. Die Herrin warf den Kopf zurück. Ihre dunkle Mähne war nass vom Schweiß. Stöhnend kam sie zum Höhepunkt. Das Mädchen machte weiter, sie wußte ganz offensichtlich aus Erfahrung was von ihr erwartet wurde. Dann war es genug. Die Herrin stieß sie zur Seite.
“Das reicht jetzt Kleines. So Frank, weißt Du jetzt, was ich damit meine einer Herrin zu dienen?”
“Ja, Herrin.”
“Nein mein Freund. Du hast keine Ahnung. Das was Kleines bei mir machen darf ist ein Privileg, von dem Du Lichtjahre entfernt bist. Du wirst erst noch lernen müssen, was es heißt zu dienen. Du wirst Deinem bisherigen Leben entsagen und Dich mir vollständig hingeben. Ich werde bestimmen, wo Du Dich aufhältst, was Du tust, zu Dir nimmst, sagst, am Ende sogar was Du denkst. Erst wenn wir soweit sind, weißt Du, was es heißt, einer Herrin zu dienen. Willst Du das?”
“Ja, Herrin.”
Ich wußte nicht, warum ich das sagte. Was sie mir da in Aussicht stellte war völlig verrückt. Ich kannte diese Frau überhaupt nicht und wovon sie sprach war reine Sklaverei. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb erregte mich diese Aussicht, wie noch nie zuvor etwas in meinem Leben. In dem Moment wurde mir klar, dass diese Hingabe das war, wonach ich gesucht hatte ohne es zu wissen.
“Ich wußte es Frank als ich heute in dem Zug in Deine Augen gesehen habe. Ich kann es immer in den Augen lesen. Alles was danach kommt ist nur die Abrichtung. Aber die Bereitschaft zur Unterwerfung ist in den Augen. Gut, zieh Dich jetzt aus, nackt. Kleines wird Deine Sache nehmen und Dich in Deine Zelle im Keller bringen. Vorher aber eines noch. Das Zeichen für Deinen neuen Status als mein Sklavenanwärter und ein rein praktischer Schutz vor unerlaubter Entspannung. Komm her!”

Ich trat vor sie. Sie griff nach meinem Schwanz, hielt ihn fest und legte einen Ring aus Stahl hinter meinen Hodensack. Von vorn stülpte Sie einen Käfig aus Stahlgitter über den Schwanz und verband beides mit einem Vorhängeschloss, das mit einem leisen Klicken einrastete.
“Den wirst Du tragen solange ich es bestimme, vielleicht ab jetzt für immer.”
Als das Klicken des Schlosses in mein Bewußtsein drang wußte ich, dass mein altes Leben endgültig zu Ende war.


















Samstag, 2. August 2014

SIMONE UND FRANK





Wenn es vorher schlimm gewesen war,
war es jetzt unerträglich geworden. Seit er den Termin kannte.
Die Tage schleppten sich dahin, eintönig grau in grau. Auf dieses Ziel hin, das rot in allen seinen Kalendern stand. So lange hatte er gewartet, geschrieben, gehofft, geheult, gezweifelt.
Und irgendwann  war es dann soweit, der Tag war da.
Mehr wußte er nicht.
Ihre Mails waren zuletzt immer seltener und auch kürzer geworden, zu seiner erheblichen Beunruhigung. Sie hatte ihm auch nicht mehr geschrieben, wo auf der Welt sie gerade war.
Wenn er in der Hoffnung auf eine neue Nachricht in seinen Mail account guckte, hatte er keine Ahnung, ob es bei ihr gerade tiefe Nacht oder heller Tag war. So war sein Gefühl der Verlassenheit, der Verunsicherung immer größer geworden.
Bis zu dieser Mail, die alles änderte, wenige Worte nur:

"Nächster Mittwoch, 15:00. Geh in den Beate Uhse Laden in der Graf-Adolf-Straße und sag wie Du heißt."
Tagelang hatte er gegrübelt was das heißen sollte. Nichts Gutes offensichtlich.
Er hatte sich jedenfalls ganz was anderes erhofft.
Trotzdem stand er natürlich am Mittwoch um 14:59 vor dem Laden, mit trockenem Mund und klopfendem Herzen. Also los und rein. Direkt zur Theke.
Da steht eine gelangweilte Mittzwanzigerin und blättert kaugummikauend  in der Gala.
"Äh, ich... "

"Ja?" Sie schaut auf, mustert ihn desinteressiert, kaut weiter.
"Ich bin Frank."
Der Blick bleibt desinterssiert, scheint zu sagen: "Was will der Typ?"
"Ja und?"
Scheiße, was jetzt. Er hatte keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen sollte. Das war nicht geil, das war nur peinlich. Er blieb einfach stehen und wiederholte nur murmelnd seinen Namen als wäre das der "Sesam öffne Dich".
Plötzlich hellt sich die Stirn des Mädchens auf.
"Ach ja, Frank. Da hat jemand was für Dich zurückgelegt." Sie lacht trocken. "Stimmt, hat gesagt, da kommt so ein Perverser und holt es ab. Das musst Du sein."
Sie verschwindet in einem Raum hinter der Theke. Als sie zurückkommt hat sie eine dieser auffällig unauffälligen Sexshop Tüten unter dem Arm. Nur in Sexshops gibt es braune Plastiktüten ohne Werbeaufdruck. Er will hastig danach greifen, nur raus hier.
"Hey!" Sie zieht die Tüte zurück. "80 Euro mein Freund."
Hastig zählt er das Geld ab. Sie grinst ihn an, hat jetzt offenbar Spaß an der Aktion.
"Die Frau hat gesagt, Du sollst sofort reingucken."
Er blickt in die Tüte: Noch eine Tüte und ein Briefumschlag. Er zieht den Umschlag raus. "Gib mich der Verkäuferin." steht drauf. Mist, nimmt das denn hier kein Ende? Er hatte gehofft, endlich seinen Höllenengel  zu treffen, verständnisvolle Gespräche erwartet, leise auf erotische Freuden gehofft. Und jetzt stand er hier alleine in einem Sexshop am Bahnhof und machte sich vor einer Verkäuferin zum Deppen. Verdammt. Reue kroch in ihm hoch, worauf hatte er sich hier eingelassen?
"Noch was?"
"Ich soll Ihnen das hier geben."
Er reicht ihr den Umschlag rüber. Sie schaut ihn verständnislos an.
"Was soll ich damit?"
"Ich weiß auch nicht, aufmachen sicher."
"Pass mal auf Frank oder wie Du heißt. Ich habe hier keinen Bock auf irgendwelche Perversionen. Verschwinde und leb Deinen Mist woanders aus."
"Nein bitte, Sie müssen, ich muss, es steht doch auf dem Brief. Sie verstehen nicht, sie hat es mir befohlen. Es ist wichtig. Bitte, ich gebe Ihnen Geld."
Er zerrt das Portemonnaie noch mal aus der Tausche, legt ihr 20 Euro auf den Tresen.
"Bitte!"
"Na gib schon her."
Sie nimmt ihm den Umschlag aus der Hand, offenbar jetzt selbst neugierig geworden, was das hier werden sollte. Reißt ihn auf, nimmt einen Brief aus dem Kuvert und fängt an zu lesen. Langsam offensichtlich, ihre Lippen formen wortlos die Worte, die sie liest. Sie lächelt.
"Ja, was steht denn da?"
"Ich soll es Dir laut vorlesen steht hier, also hör zu:"
Sie fängt an zu lesen, stockend, bleibt manchmal hängen. Im Laden drehen sich die Leute um, aufmerksam geworden durch die seltsame Szenerie.
"Frank. Bis hierher hast Du es geschafft, aber Du stehst immer noch ganz am Anfang. Du könntest immer noch abhauen, aber ich weiß dass Du dazu schon zu weit bist. Weißt Du noch, "Ich habe Dich wie eine Spinne in mein Netz gelockt" habe ich Dir geschrieben. Jetzt klebst Du an den Fäden.
In der Tüte findest Du Arm-und Fußbänder aus Leder, dazu ein passendes Halsband. Leg das alles an, da im Laden wo Du gerade stehst.
Dann gehst Du in die Kö-Passage und stellst Dich vor den Fogal-Laden. Schau in die Auslage  und rühr Dich nicht, bis Du weitere Anweisungen erhältst. Und dreh Dich ja nicht rum. Ach ja, und gib der Verkäuferin hier ein anständiges Trinkgeld. Deine Herrin Simone"
Das Mädchen läßt den Brief sinken, offenbar jetzt fasziniert von der Sache. Das Kaugummi hat sie vergessen.
"Abgefahren, wer ist das, diese Simone?"
"Das weiß ich selber nicht. Ich weiß nur, dass ich tue was sie mir sagt, mehr nicht."

Eine Viertelstunde später steht er vor dem Fogal Laden. Die breiten Lederbänder um seine Knöchel und Handgelenke hat er so gut es geht unter seiner Kleidung versteckt. Man sieht sie trotzdem. Gepolsterte Bänder mit breiten Schnallen und einem massiven Stahlring. Genau wie das Band um seinen Hals. In dem Spiegelbild der Schaufensterscheibe sieht er sich stehen. Der Stahlring an seinem Hals ist sichtbares Zeichen, dass er nicht mehr sich selbst gehört sondern Sklave ist, bereit, sich führen zu lassen wie ein Tier.
Die Minuten dehnen sich endlos. Ihm ist unbehaglich. Er kennt mittlerweile alle Strümpfe und Preise in der Auslage. Teures Zeug. Ob Sie wohl solche Strümpfe trägt? Er erinnert sich, dass er in seiner Story für sie von Fogal Strümpfen geschrieben hatte. Steht er deswegen hier? Hat er sie erst auf diese Idee gebracht? Nichts passiert, wie lange steht er schon hier? Er hat jedes Zeitgefühl verloren. Er registriert, dass man ihm in dem Laden bemerkt hat, die Verkäuferinnen schauen raus zu ihm, reden anscheinend über ihn. Ein Mann, der endlos in ein Schaufenster voller Strümpfe starrt, fällt eben auf. Und dann noch dieses verdammte Halsband. Aber er kann nichts tun, kann nicht weg, sich nicht mal umdrehen, sie hat es ihm verboten. Vielleicht beobachtet sie ihn schon, steht direkt in seinem Rücken. Vielleicht sitzt sie aber auch gerade in Damaskus und trinkt Tee. Verdammt, verdammt, verdammt. Sie kommt nicht mehr, er ist sicher, er bricht das jetzt ab. Das hat doch keinen Sinn, sie hat von Anfang an nur mit ihm gespielt. Nein, das würde sie nicht tun, er hat ihr doch vertraut. Die Gedanken rasen durch seinen Kopf, er schwitzt, schließt die Augen. Oh Herrin, lass das hier vorübergehen.
"Na, schöne Farben in dieser Saison?"
Gott sei Dank, das muss sie sein. Alles wird gut. Er will sich reflexartig umdrehen, will sie endlich sehen.
"Untersteh Dich nicht. Was habe ich Dir ausrichten lassen? Ich denke, Du passt immer auf?"
Ihre Stimme ist nur ein leises Zischen, trotzdem versteht er jedes Wort.
"Streck mal Deine rechte Hand nach hinten."
Er tut wie ihm geheißen, was ist das? Etwas aus Plastik liegt in seiner Hand.
"Aufsetzen!"
Eine Brille, aber was für eine? Schwarz, breite Bügel an der Seite. Er setzt sie auf und versteht. Dunkelheit. Geschwärzte Gläser, er ist blind.
"So ist besser, jetzt kannst Du dich umdrehen. Lass uns gehen, nicht, dass ich hier schon wieder einen Sklaven an die Security verliere. Die rufen schon dort an, lass uns endlich gehen."
Gehen, wie soll er gehen? Er sieht überhaupt nichts durch die Brille. Da hakt sie sich bei ihm unter, fasst seine Hand.
"Hallo Frank, schön Dich zu sehen, nicht ganz wie auf den Fotos, aber immerhin."
"Herrin", leise nur, dieses eine Wort, das alles sagt, alles enthält.
"Psst, sag nichts, lass Dich führen und pass auf, dass Du nicht auf die Nase fällst. Vertrau mir."
Er kann nichts sehen, also versucht er über seine anderen Sinne alles aufzunehmen was nur geht.
"War`s schön im Sexshop?" Sie lacht. "Glück für Dich, dass Du so gut gespurt hast. Das Mädchen hat Dir nicht den ganzen Brief vorgelesen. Sie sollte mich hinterher noch anrufen ob Du Dich wirklich genau an die Anweisungen gehalten hast. Ansonsten hättest Du in das Strumpffenster gestarrt bis die Hölle zufriert."
Wieder dieses Lachen. Er ist erleichtert, die erste Prüfung bestanden zu haben. Fühlt sich klein neben ihr, unterlegen.
"Spürst Du was ich trage?"
Er nickt. "Wie Sie versprochen hatten."
"Oh ja" Sie lacht wieder ihr leises helles Lachen. "Der Nerz. Und drunter nur ein bißchen was von La Perla. Wenn Du das sehen könntest, würdest Du durchdrehen. Ich habe da einen Typen in Hamburg, der schenkt mir zweimal im Jahr die komplette Kollektion, damit ich ihn dann in dem Outfit verdresche. - Die Brille ist nur zu Deinem Schutz vor mentalem Overload."
Deutlich klacken Ihre Absätze auf dem Marmorboden, muss was spitzes, hartes sein.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, antwortet sie:
"Die sind vom letzten Jahr, eigentlich nicht mehr modern, aber ich mag die, weil die vorne so verboten lang und spitz sind. Ich hab dazu noch silberne Sporen, die habe ich heute mal weggelassen. Und du, warst Du gehorsam?"
Ihre behandschuhte Hand fährt in die Tasche seiner weiten Hose, natürlich hat er wie angeordnet die Innentaschen entfernt.
"Ja warst Du wohl, sehr schön."
Ihre Hand findet seinen Schwanz, umfaßt ihn, drückt ihn zwei-, dreimal, prüfend, zum ersten Mal nimmt sie von ihm Besitz. Es dauert nur Sekunden und er ist steinhart.
"Wem gehört Dein Schwanz Frank?"
"Ihnen liebe Herrin."
Sie gurrt zufrieden. Richtige Antwort, das war einfach.
"Beim nächsten Mal will ich, das diese ganze Wollzeug da unten verschwunden ist. Dann bist Du überall frisch und glatt rasiert für mich, hörst Du, dann ist Deine Haut auch viel empfänglicher für meine Aufmerksamkeiten."
Wie soll er das machen, zu Hause erklären? Unmöglich, gar nicht drin. Er sagt nichts.
"Frank?"
"Ja Herrin?"
"Versprochen?"
"Ja Herrin, versprochen, versprochen."
Der Weg ist nicht weit. Sie führt ihn zu dem Cafe in der Kreuzung der Malls, sucht einen freien Tisch, drückt ihn auf einen Stuhl.
"So da wären wir, ich bestell uns mal einen Kaffee."
Dann erzählt sie plaudernd von den letzten Wochen, von ihren Reisen, den vielen Flügen, den unterschiedlichen Städten. Er taut ein wenig auf, findet seine Sprache wieder. Sie ist eine angenehme Gesprächspartnerin, lustig, aufmerksam. Er merkt gar nicht wie die Zeit vergeht.
Unvermittelt wechselt sie das Thema wieder. Genug gescherzt.
"Und Frank, warst Du auch sonst artig in den letzten Wochen, meine kleine keusche Klosterschülerin?"
Noch so ein Ding, dass er sich selbst eingebrockt hatte. Die keusche Klosterschülerin aus seiner Story. Klar, auf die war sie angesprungen. Das hatte ihr gefallen.
"Ja Herrin, wie sie gesagt haben, ich habe es nicht getan, seit sie es mir verboten haben."
"Getan, was getan Frank? Red mal deutlich."
Schwer kommen die demütigenden Worte über seine Lippen.
"Ich habe nicht abgespritzt Herrin."
"Na also, geht doch. Mann, mußt Du geil sein. Das sind doch jetzt bestimmt schon bald drei Wochen."
"Vier Wochen, 2 Tage, sieben Stunden."
Sie lacht, streichelt mit der behandschuhten Hand seine Wange.
Dann greift Sie nach dem Ring an seinem Hals, dieses Symbol seiner Versklavung, zieht ihn heftig zu sich rüber, ganz nah ist er ihr jetzt. Er spürt ihren warmen Atem, riecht ihren Lippenstift.
Berauschend.


Die Stimme, das Flüstern der Sünde und Versuchung in seinem Ohr.
"Keusch, keusch, keusch so liebe ich das. Mein armer Schatz, soll Mami Dich mal erleichtern? Oder hast Du gar keine Lust?"
"Oh, doch ja, bitte liebe Herrin!"
"Gut, weißt Du was wir jetzt machen? Ich hol mal die Kellnerin her zum Bezahlen und genau in dem Moment wo die vor Dir stehst kommst Du. Hörst Du? Genau in dem Moment. Also leg los, fass Dich an."
Was ist stärker, die Geilheit oder die Scham? Die Geilheit natürlich. Er tut wie ihm geheißen. Scharf wie er ist, braucht er nicht lange.
"Herrin, jetzt ich..."
"Warte noch, warte - Fräulein zahlen bitte."
Er fühlt es kommen, die große Welle, den Point of no Return.
"Jetzt Frank!"
"2 Cappucino, 5 Euro 60 bitte"
Die Welle ist da. Wie oft hat er diesen Punkt herbei phantasiert, in den Nächten, in denen er wach lag, stundenlang. Alles Mögliche hatte er sich vorgestellt, aber nicht so was wie das hier.
Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist sein Orgasmus überwältigend. Er kann das Stöhnen nicht unterdrücken, es will gar nicht aufhören, drei-, vier, fünfmal schießt es aus ihm hervor. Vor seinen Augen explodiert die Dunkelheit.
"Ist dem Herrn nicht gut?"
"Ach was, der hat sich nur gerade einen runtergeholt, das sieht man doch. Dem hat Ihr kurzer Rock so gut gefallen, hier der Rest ist für Sie."
Er hört sie nur durch den Nebel, wie von  ferne. Trotzdem sickern die Worte langsam in sein wiedererwachendes Bewusstsein zurück. Ist Simone verrückt? Holen die jetzt die Polizei?
"Ach Frank, Du hättest Dich sehen sollen, zu köstlich. Ein Gesicht wie total debil. Und die Kleine ist knallrot geworden. Komm sei kein Spielverderber. Hat es sich denn gelohnt? Zeig mal her."
Ihre Hand fährt in seine Hose, findet seinen noch halbsteifen Schwanz. Drückt ihn, presst den Rest raus. Er stöhnt wieder.
"Hmmm, das hat sich sich wirklich gelohnt. Alles kletschnass da unten, ganz schöne Sauerei. Komm Frank, lass alles raus, genieß es, wer weiß wann Du mal wieder darfst."
Dann verschwindet die Hand, er ist zurück im Hier und Jetzt.
"Jetzt guck Dir das an Frank, ach nee, geht ja nicht. Dann musst mir so glauben. Den ganzen Handschuh hast Du vollgemacht. Aber musst Du auch nicht sehen, kannst Du ja auch schmecken. Los leck ihn sauber."
Ein Finger, zwei Finger an seinen Lippen begehren Einlass, fordernd. Er öffnet den Mund, die ledernen Finger dringen ein, füllen seinen Mund aus, nass, glitschig.
"So ist recht, komm saug schön, leck, da stehst Du doch drauf oder habe ich das falsch verstanden? Komm weiter, die anderen auch."
Vor und zurück gleiten die Fingern in seinen Mund. Er spürt einen breiten Ring, den sie über dem Handschuh trägt. Mit seiner Zunge fährt er in die Zwischenräume der Finger, leckt die dargebotene Handfläche, den Handrücken. Beobachtet Sie jemand? Er hat keine Ahnung, sein Universum besteht nur noch aus der Hand seiner Herrin, die er leckt, mit der Inbrunst eines Hundes.
Er hört, dass auch Ihr Atem schwerer geht. Rhythmisch bewegt sich ihre Hand vor und zurück. Weiter Frank, weiter.
Was er nicht sieht, ist, dass ihre andere Hand in dem Pelz verschwunden ist, zwischen ihren Beinen, wo sie längst selbst nass geworden ist und sich unaufhaltsam ihrem eigenen Höhepunkt entgegen bewegt.
"Nnnnghhh"
Ein tiefes Stöhnen jetzt auch von ihr. Die Hand verschwindet. Was jetzt? Verdammt, wenn er nur was sehen könnte. Er lehnt sich zurück, wartet ab, die Ohren gespannt.
Ihr Atem wird langsam ruhiger.


"Frank, Frank, Frank." ganz leise nur, wieder streichelt die Hand seine Wange.
"Bleib noch 1 Minute so hier sitzen, dann kannst Du die Brille abnehmen. Sieh besser zu, dass Du dann schnell hier raus kommst. Unsere kleine Show ist nicht ganz unbemerkt geblieben. Du darfst mir weiter schreiben."
Er hört wie sie ihren Stuhl zurückschiebt. Als sie geht, streift ihn der Nerz noch mal zum Abschied.


Kommentare:

Die hl.Hure

Für immer vom Meer verzaubert.