Donnerstag, 24. März 2022

                     

Zwischenstopp in der Hölle!





Nicht am Meer sondern im Meer

Ein Schiffbrüchiger treibt im Meer, im Sturm. Wir kennen ihn von Fotos,
die markante Nase und das Kinn, es ist Frank. Es ist tiefe Nacht, nur Blitze zerreißen die Dunkelheit, Donner kracht. Die Wellen gehen hoch,
Wind und Regen peitschen das Meer. Frank treibt schon seit Stunden. Langsam verlässt ihn Kraft, er wird nicht mehr lange durchhalten weiß er.
Aber noch schwimmt er, schluckt Wasser hustet, er hat Angst vor dem Ertrinken, fast keine Hoffnung mehr.

Dann da, was ist das? Zuerst nur ein Lichtpunkt, größer werdend. Hoffnung, dann Gewissheit:  Ein Schiff, das auf ihn zuhält. Oh Gott, Rettung naht.
Aber wird ihn die Mannschaft auch sehen, den winzig kleinen Punkt im großen wilden Meer? Er ruft, brüllt, winkt, „Hallo hier bin ich, hier, rettet mich!“
Ja, Bewegung an Deck, sie zeigen auf ihn, scheinen ihn bemerkt zu haben, sie hantieren mit Leinen und Stangen. Das Schiff kommt näher, gleich wird er gerettet sei. Es ist ein großes stolzes Schiff, er kann schon den Namen lesen: Es ist die „Höllenengel“. Komischer Name für ein Schiff denkt er.



Was ist das? Eine Frau in Schwarz tritt an die Reling. Sie ruft zu ihm herunter: „Hallo, Sie da unten im Wasser, sind Sie ein Schiffbrüchiger?“

Was ist das denn? „Ja!“ schreit er, „ja natürlich, ich ertrinke, zieht mich raus, ich kann nicht mehr.“ Er schluckt Wasser, hustet, würgt.  „Moment“ ruft es vom Schiff, „Moment“.
Etwas klatscht neben ihm ins Wasser in die tanzenden Wellen, die schäumende Gischt. Er greift es mit letzter Kraft. Es ist eine Schiefertafel mit einem festgebundenen Stück Kreide. Blankes Entsetzen packt ihn.
Was für ein Schiff ist die „Höllenengel“?

Jemand beugt sich über die Reling zu ihm herunter, es ist wieder die Frau.
Der Sturm zerrt ihre Haarsträhnen unter ihrer Kapuze hervor. Sie flattern im Wind. Die Frau formt die Hände vor dem Mund zu einem Trichter und brüllt durch den Sturm zu ihm herunter. Er kann es durch den tobenden Orkan kaum verstehen, nur Wortfetzen: “Was wollen  Sie?
Schreiben Sie auf, wer Sie sind  ... was Sie wollen.“ Sie gestikuliert und macht weit ausholende Schreibbewegungen. „Schreiben Sie alles auf, wir kommen dann wieder!“ “Nein, nicht, um Gottes Willen nicht“ schreit er panisch.
„Ich kann nicht mehr, ich ertrinke, zieht mich raus und mit der Kreide im Wasser....“

Zu spät, die Frau ist verschwunden, das Schiff dreht ab, die Lichter entfernen sich. Leise weht noch Musik zu ihm herüber, dann ist  das Schiff hinter dem nächsten Wellenberg verschwunden.
Im gleichen Moment lässt ihn ein gnädiges Schicksal ganz ruhig werde.
Das ist das Ende, er spürt es ganz genau, es gibt kein zurück mehr.
Es ist zu Ende.
Man hat nie wieder von ihm gehört.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

SCHAAAAAADE!

Die hl.Hure

Für immer vom Meer verzaubert.