Es war nicht leicht, sich an den Keller zu gewöhnen.
Sie war sehr liebevoll mit ihm gewesen, beim ersten Mal.
Seitdem hatte sie seine Zeiten dort unten immer etwas weiter ausgedehnt, auf zwei bis manchmal drei Stunden. Einmal hatte er sogar im Keller übernachtet, nackt und eingeschlossen in einen stählernen Käfig.
Er wusste nicht, warum der Keller so wichtig für sie war, aber er folgte ihr bereitwillig. Als ob man eine Schraube immer weiter anziehen würde, bis sie fest und unverrückbar saß.
So wie die Kette, die sie ihm neuerdings anlegte und die zu einem schweren Ring in der Wand führte. Immer mehr ihr gehören, alle Sinne und Vorstellungen auf sie gerichtet.
Und so waren zu der kargen Erstausstattung des Kellers in kurzer Zeit immer weitere Utensilien gekommen.
Sie war weiterhin liebevoll, aber bestimmt. Der Keller war wie ein Exerzierplatz, der seine Sinne schärfte und noch weiter schärfen sollte. Wie sehr genoss er das Geräusch, der sich weiter oben öffnenden Tür, das Klacken ihrer hohen Absätze, wenn sie die Treppe hinab stieg.
Wenn sie ihn mit ihren dunkel umrandeten Augen anblickte und lächelte. Wenn sich die Tür seines Käfigs öffnete und er herauskrabbeln konnte, zu ihren Füßen.
Wenn ihre behandschuhten Hände ihm die richtige Haltung vorgaben, nachdem sie seinen Napf geprüft hatte. Wenn sie ihn nach oben zog, zurück ins Tageslicht.
Es ging ihr nicht darum, ihn wegzusperren. Vielmehr war es ihr Ausdruck von Nähe, einer Nähe, die sie ihm gab, weil er sich fallen gelassen hatte.
Oben angekommen ließ sie sich von ihm umarmen, bevor sie gemeinsam den restlichen Abend verbrachten, er zu ihren Füßen und unendlich glücklich.
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